Ein "Tatort" voller Italiener: "Wohnheim Westendstraße" (1976)
Description
Wie ein Uhrmacher, der mit Handschuhen arbeiten muss - so kommt sich Kommissar Veigl (Gustl Bayrhammer) vor, wenn er die italienischen "Gastarbeiter" im Wohnheim Westendstraße befragen muss. Sein kriminalistischer Spürsinn ist untrüglich, sogar bei Preußen - doch bei den Italienern versagt er. Und das wurmt Veigl, denn jeder weiß doch: Die lügen alle wie gedruckt. Oder fast alle.
Wie in unserer Episode über Arbeitsmigration angekündigt, schauen wir heute den alten "Tatort" über das titelgebende Wohnheim. Wir versetzen uns zurück in die 1970er Jahre und sind voll der Bewunderung für eine äußerst differenzierte Darstellung italienischen Lebens in München, ohne Verteufelung und ohne jede Romantisierung. Und wir staunen über Gustl Bayrhammers Agilität (ja, das ist der Meister Eder) und lassen uns mit ihm von der Klarsicht der Dolmetscherin Frau Welponer rühren.
Wohnheim Westenstraße. Nach einer Hörspielvorlage von Luigi Squarzina. München: Bayerischer Rundfunk 1976. Regie: Axel Corti, Drehbuch: Herbert Rosendorfer, mit (u.a.) Gustl Bayrhammer, Helmut Fischer, Karl Obermayr, Margot Leonard, Renzo Martini, Piero Gerlini
Wohnheim Westendstraße ist im Moment auf Youtube zu finden
Mezzogiorno: Warum Süditalien zurückbleibt. Episode von Kurz gesagt: Italien von Sebastian Heinrich